Page 11 - Antrieb
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3.2  Messfehler

        3.2.1 Absoluter Fehler

        Der Anzeigefehler (in Prozent) errechnet sich aus dem Messbereichsendwert multipliziert mit der
        Klassengenauigkeit.

        Beispiel: Spannungsmesser, Messbereichsendwert 400 V, Klasse 5

        Messbereichsendwert          Klassengenauigkeit          absoluter Fehler
        400 V                               +/- 5%        +/- 5% von 400V =+/- 20V
        Dieser Anzeigefehler kann an jeder Stelle im Messbereich einen anderen Betrag aufweisen



         Gruppe                    Feinmessgeräte             Betriebsmessgeräte
         Klasse oder Fehlerklasse   0,1         0,2           0,5   1    1,5     2,5     5       10
         Anzeigefehler in %        0,1         0,2           0,5   1    1,5     2,5     5       10

        Die Klasse eines Messgerätes gibt den zulässigen prozentualen Anzeigefehler an. Er ist auf den
        Messbereichsendwert oder auf das Skalenende bezogen. Die Einteilung erfolgt in 2 Gruppen und 8 Klassen.


        3.2.2 Relativer Fehler


        Der zulässige relative Fehler errechnet sich aus dem absoluten Fehler multipliziert mit 100% dividiert durch
        den Ablesewert.
        Bsp.:
        Messbereichsendwert: 400 V , Genauigkeitsklasse 5 daraus folgt absoluter Fehler = +/- 20V
        1. Ablesewert = 380V 2. Ablesewert = 45 V

        20*100/380V = +/-5,2%        20*100/45V = +/-44,4%
        Im 1. Bsp. kann der Wert von 380V +/- 19,76V  betragen im 2. Bsp. 45 V +/- 19,98V

        3.2.3 Systematische Fehler


        Systematische Fehler sind Herstellungsfehler und wirken sich auf die Genauigkeitsklassen aus. Sie entstehen
        u.a. durch Reibung im Lager, Materialabweichungen, Skalenungenauigkeit und durch die notwendige
        Beweglichkeit bei der Spitzenlagerung (Kippfehler).

        3.2.4 Schaltungsfehler


        Der Schaltungsfehler liegt im Messverfahren begründet. Wird z.B. ein Messgerät mit einem kleinen
        Innenwiderstand zur Messung hochohmiger Widerstände benutzt, führt dies zu ungenauen Messwerten, da
        durch die Messung eine Parallelschaltung zwischen Messobjekt und Messgerät entsteht.

        3.2.5 Einflussfehler




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